Erster Weltkrieg
Während des Weltkrieges war er Befehlshaber verschiedener Verbände. Im Juli 1914 führte er als Generalmajor die selbständige Garde-Kavallerie-Brigade im Raum Lubin und nahm an der Schlacht von Krasnik teil. Im Februar 1915 wechselte er nach Ostgalizien und wurde dem Kavalleriekorps von Chan Nachitschwanski im Raum Sombor zugeteilt. Zwischen Juni 1915 und Mai 1917 war er Kommandeur der 12. Kavalleriedivision (als Nachfolger des Generals Kaledin), die im Juli 1916 im Verband der 8. Armee westlich von Rowno in der Brussilow-Offensive eingesetzt wurde. Im Sommer 1917 kommandierte er kurzfristig als Generalleutant das 6. Kavalleriekorps.
Im September 1917 wurde er zur Reserve veretzt, nahm nach der Oktoberrevolution Abschied von der russischen Armee und kehrte in seine Heimat Finnland zurück. Er beabsichtigte, eine zivile Karriere zu beginnen. Als Flüchtling bekam er aber weder einen finnischen Pass noch eine Lebensmittelkarte. Als einziger hoher General finnischer Herkunft erhielt er jedoch am 15. Januar 1918 den Oberbefehl über die noch im Entstehen begriffene Armee des Landes. Der aristokratische, elegante Kavalleriegeneral mit seinen schwedischen und russischen Sympathien, der nur schlecht Finnisch sprach und den Verhältnissen des Landes entfremdet war, wurde zum Nationalhelden des weißen Finnlands. Seine erste Maßnahme war die Entwaffnung der russischen Garnisonen von 5.000 Mann in der Provinz Österbotten. Gleichzeitig ergriffen finnische Sozialdemokraten in Südfinnland die Macht. In dem sich anschließenden Bürgerkrieg besiegten die bürgerlichen"Weissen" unter Mannerheims Oberbefehl die aufständischen „Roten“ im Frühjahr 1918 in der Schlacht um Tammerfors/Tampere. In den Bürgerkriegskämpfen fielen etwa 5.200 Soldaten und insgesamt rund 30.000 Finnen auf beiden Seiten.