Offiziersaustausch Finnland-Schweiz seit über 68 Jahren
Getragen von der Vereinigung der Freunde Finnlands in der Schweiz und ihrer Schwesterorganisation in Finnland und der Finnisch-Schweizerischen Offiziersvereinigung findet ein Austausch auf kultureller und militärischer Ebene zwischen den beiden Ländern statt. Dieser wird von den beiden Armeen unterstützt und getragen. Auch der einzige «NichtFinne», der ein Verdienstkreuz der finnischen Armee trägt, hat an diesem Austauschprogramm teilgenommen. In der Folge stellen verschiedene Autoren aus der Schweiz und Finnland das Mannerheim-Stipendium und ihre Erkenntnisse vor.
Mannerheim-Stipendium
1946 trat Mannerheim aus gesundheitlichen Gründen als Präsident Finnlands zurück und verbrachte seine letzten Lebensjahre in der Schweiz, hauptsächlich im Sanatorium Valmont in Glion am Lac Léman, wo er seine Memoiren («Minnen») schrieb. Am 27. Januar 1951 verstarb er nach einer Magenoperation im Spital in Lausanne. Ihm zu Ehren wurde am Ufer des Genfersees in Territet bei Montreux ein Denkmal errichtet. Im Garten des Sanatoriums erinnert eine Gedenktafel an den Marschall.
Mit dem Mannerheim-Stipendium begann nach dem Zweiten Weltkrieg ab 1949 der Austausch von Offizieren. Finnische Offiziere reisten in die Schweiz und besuchten Ausbildungen der Schweizer Armee. Seit 1970 machen je ein Schweizer Berufsoffizier und ein Milizoffizier den Gegenbesuch bei den finnischen Streitkräften. Heute weilt jeweils ein finnischer Offizier für drei Monate in der Schweiz bei unseren Truppen und in Kursen, während wir zwei Offiziere für einen Monat nach Finnland schicken.
Die ehemaligen Schweizer Stipendiaten sind in der Regel auch Mitglied der Finnisch-Schweizerischen Offiziersvereinigung (FSOV), welche unter anderem am Samstag um den 4. Juni (dem Geburtstag Mannerheims) in Territet die jährliche Gedenkfeier durchführt. An diesem Anlass nehmen der finnische Botschafter, sein Verteidigungsattache, der aktuelle finnische Mannerheim-Stipendiat sowie ehemalige Schweizer Stipendiaten und viele in der Schweiz lebende Finninnen und Finnen sowie weitere Freunde Finnlands teil.
Mit dem Mannerheim-Stipendium soll ein Erfahrungsaustausch zwischen den Armeen, aber auch der Gesellschaft beider Länder mit ihren speziellen Kulturen stattfinden und so die Freundschaft und eine enge Verbundenheit gepflegt werden. Heute haben wir mit Finnland eine gute Kooperation, zum Beispiel beim Werterhalt des Kampfflugzeuges F/A-18, welches beide Luftwaffen fliegen und bis 2025 ersetzen müssen. Alle drei bis fünf Jahre findet ein sogenannter Wiederholungskurs (WK) statt, abwechselnd in der Schweiz und dann wieder in Finnland, wo die ehemaligen Stipendiaten sich treffen und ihre Kameradschaft pflegen und intensivieren können. Der Stiftungsrat der Stipendiatenstifung der Schweizerischen Vereinigung der Freunde Finnlands (SVFF) finanziert Stipendien für finnische Künstler, Forscher, usw., um auch in diesem Bereich den Austausch der beiden kleinen Nationen zu unterstützen und zu fördern. Dasselbe gilt auch für den finnischen Militär-Stipendiaten.